Der Kupplungsglockenhalter

Es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass der Kupplungsglockenhalter, der original beim HPI Baja verbaut ist, nicht zu den standfestesten Bauteilen gehört sondern eher eine klassische Schwachstelle ist. Die relativ hohen Temperaturen die bei der Fliehkraftkupplung entstehen, führen zu einer Erwärmung des Kunststoffhalters, wodurch das Kugellager im Lagersitz immer mehr Spiel bekommt und die Kupplungsglocke nicht mehr einwandfrei geführt und gehalten wird.

Ein weiterer großer Nachteil beim originalen Kupplungsglockenhalter ist die offene Bauweise. Feiner Sand hat somit die Möglichkeit ins Innere der Kupplungsglocke zu gelangen, was zu einem erhöhten Verschleiß der Kupplungsbeläge als auch der Kupplungsglocke führt.

Dieses Manko haben sowohl die Fahrer als auch die Hersteller von Tuningzubehör sehr schnell erkannt und somit gibt es mittlerweile Alu-Kupplungsglockenhalter in offener und auch geschlossener Bauweise von zahlreichen Herstellern in verschiedensten Preis und Qualitätsklassen. Bei meinen Recherchen in verschiedensten Modellbauforen kristallisierte sich nach kurzer Zeit bereits heraus, dass der Kupplungsglockenhalter inklusive Getriebeplatte und Kupplungsglocke vom Amerikanischen Hersteller "Turtle Racing" wohl das ausgereifteste und standfesteste System ist was derzeit auf dem Markt ist. Ich habe mich deshalb dazu entschlossen dieses Kupplungsset für meinen Baja zu verwenden, da ich keinerlei Kompromisse eingehen wollte.

     

Die Antriebszahnräder



Da zum Kupplungssystem von Turtle Racing auch ein passendes Antriebsritzel aus Stahl benötigt wird, wollte ich den Zahnradantrieb komplett auf Stahlzahnräder umbauen. Im originalen HPI Baja befindet sich ein Stahlritzel, welches ein Hauptzahnrad aus Kunststoff antreibt. Diese Kombination macht durchaus Sinn. Sollten sich trotz Zahnradschutz Steine in den Antrieb schmuggeln und sich zwischen die Zahnräder setzten, bildet das recht günstige Kunststoffzahnrad eine Sollbruchstelle und weitere Bauteile wie die Kugellager bleiben von zu hoher Belastung verschont.

Auf der anderen Seite ist es aber auch so das bei einer Stahl/Kunstoff-Kombination das Kunststoffteil auch ohne Steinchen etc. recht schnell verschleißen kann. Dies ist unter Anderem dem Zahnradschutz zuzuschreiben. Auf der einen Seite schützt er die Zahnräder gegen eindringenden Schmutz, auf der anderen Seite führt die geschlossene Bauform dazu das die Hitze nicht entweichen kann und sich das erhitzte Kunststoffzahrad schneller abnutzt. Aus diesem Grund habe ich mich für einen kompletten Stahlzahnradsatz entschieden. Kleinere Steine werden von den Zahnrädern relativ schadlos zermahlen und es gibt keinerlei Hitzeprobleme. Größe Steine sind eher unwahrscheinlich und ich nehme das Risiko eines zerstörten Lagers einfach mal in Kauf.

     

Das Herzstück...der Motor!

Beim Motor stand für mich bereits vor dem Kauf des Bajas fest das ich diesen Tauschen werde. Hauptsächlich deshalb, weil ich noch einen fast neuen Zenoah RC290 mit 29ccm im Regal liegen hatte, andererseits weil ich kein großer Freund von den im Original verbauten CY Motoren bin. Nachdem ich mich dann für einen HPI Baja 2.0, der ja serienmäßig nur mit einem 23ccm Motor ausgestattet ist, entschieden hatte, wurde mein Wunsch nach einem etwas potenterem Motor noch bestärkt.

Der 23er CY wurde ausgebaut und ging für wenig Geld bei Ebay weg. Den Zenoah habe ich dann erstmal optisch ein wenig aufgewertet. Ich hate noch eine chromefarbene Zylinderabdeckung liegen, die ich zunächst zusammen mit dem schwarzen Lüfterradgehäuse verbaute. Es sah zwar nicht richtig schlecht aus, gefiel mir aber auch nicht so richtig gut. Also habe ich das Lüfterradgehäuse, welches aus Alu-Guß hergestellt ist, mit Winkelschleifer und Drahttopf vom schwarzen Lack befreit und bin angefangen es an der Ständerbohrmaschine zu polieren. Was hier in zwei kurzen Sätzen gesagt wurde, war tatsächlich eine sau Arbeit, die wirklich etwas mehr Zeit und viel Geduld in Anspruch genommen hat. Das Ergebnis konnte sich aber letztendlich sehen lassen und ich bin froh es so gemacht zu haben.

Den originalen Seilzugstarter wollte ich auch nicht mehr verwenden. Erstens ist das originale Teil nicht unbedingt robust und zweitens auch noch teuer in der Ersatzbeschaffung. Zum Glück gibt es robuste Starter aus dem Pocket-Bike-Bereich, die in den Auktionshäusern für unter 10€ zu haben sind. Leider lassen sich diese nicht ohne Adapterplatte am Motor montieren. Zum Glück hatte ich noch eine aus Aluminium gefertigte Adapterplatte liegen, so dass ich mir nur noch den chromefarbenen Pocketbike-Starter dazubestellen muss. Das Problem bei den Adapterplteen ist nämlich, dass es diese eigentlich nicht zu kaufen gibt. Zumindest ist mir kein offizieller Hersteller bekannt. Nun war der Motor optisch für mich schon mal in Ordnung.

Als weitere optimierung sollte der Motor im unteren Bereich noch vergittert werden. Da der Zweitakter duch ein Lüfterrad zwangsbelüftet wird, muss er von irgendwo kühle Luft anlaugen und diese mittels Schaufelrad durch die Kühlrippen des Zylinders blasen. Dies ist eine gängige Methode und funktioniert im großen und ganzen einwandfrei. Leider wurde bei diesen Motoren die Kühlluftöffnung recht großzügig berechnet, so dass im Offroadbereich viel Gras und Steine zum Lüfterrad gelangen und im schlimmsten Fall die Schaufeln vom Schaufelrad beschädigen können. Hierdurch kommt es zu eine Unwucht die wiederum egativ auf die Kurbelwellenlager wirken kann. Also habe ich passende Alugitter aus dem Baumarkt zugeschnitten und dann mit Sanitärsilikon am zuvor mit Bremsenreiniger entfetteten Kurbelwellengehäuse befestigt. Sieht einigermaßen gut aus und funktioniert zuverlässig. Der Motor bekommt genügend Luft, ohne dabei Steine und sonstige Fremdkörper ins Innere zu ziehen.





     

Der Lenkungsumbau

   
     

Videos der Bajalenkung

HPI Baja am 05.05.2013

     

HPI Baja zum Verkauf